Datenobjekte erklärt

Ein Datenobjekt ist eine Struktur zur Beschreibung einer Datenentität durch Gruppierung verwandter Felder. Beispielsweise könnte eine Anwendung eines Supermarkts für Online-Bestellungen das Datenobjekt Customer enthalten. Wie Sie der folgenden Abbildung sehen, enthält das Datenobjekt Customer Felder, die den Kunden des Supermarkts beschreiben, z. B.: First name, Last name, Full name, Email und Phone. 

Datenobjekte enthalten Daten für Ihre Anwendung und vereinfachen die Organisation von Feldern, Benutzeroberflächen-Ansichten und Integrationseinstellungen, die Ihre Anwendung benötigt, um zur richtigen Zeit auf die richtigen Daten zuzugreifen und einen Case erfolgreich abzuschließen.

Jedes Datenobjekt kann in allen Case-Typen einer Anwendung wiederverwendet werden, was Entwicklungsaufwand spart und die Datenkonsistenz gewährleistet. 

Jedes Datenobjekt besteht aus mehreren Feldern. Jedes dieser Felder gehört zu einem Feldtyp, hat einen Namen und dient zur Erfassung und Darstellung von Daten in einer Anwendung.  Zusammen definieren die verschiedenen Felder die Struktur des Datenobjekts.

Die Struktur eines Datenobjekts kann durch Referenzierung anderer Datenobjekte erweitert werden. Verweist ein Datenobjekt auf ein anderes Datenobjekt, werden die Felder des zweiten Datenobjekts in das referenzierende Datenobjekts aufgenommen. Jedes Datenobjekt kann einmal oder mehrfach referenziert werden.

Datenobjekte werden auf der Startseite des Integration Designer in App Studio erstellt. Sobald ein Datenobjekt erstellt wurde, wird es im Case-Life-Cycle identifiziert. Dadurch kann der Workflow während des gesamten Case-Life-Cycle auf die zugehörigen Daten zugreifen.

Die Instanz des Datenobjekts kann in einem oder mehreren Steps während des gesamten Case-Typs aufgerufen werden. Die Felder, die zu einem erfolgreichen Case-Abschluss beitragen sollen, können sich je nach Step unterscheiden. Benutzer können sich so leichter auf die für das jeweilige Assignment relevanten Daten konzentrieren. Beispiel: Im Case-Typ Online order für die Online-Bestellung bei einem Supermarkt referenziert der Step Identify customer zur Identifizierung des Kunden nur auf die kundenbezogenen Felder First name, Last name, Email, and Phone, während der Step Order review  zur Überprüfung der Bestellung lediglich auf die Felder Full name und Email referenziert. Da in beiden Steps auf dasselbe Datenobjekt Customer verwiesen wird, können Sie sicher sein, dass sich die Informationen auf denselben Kunden beziehen.

Sie können die Daten für Datenobjekte lokal aus der Pega-Datenbank beziehen, in der Datensätze in Tabellen gespeichert sind. Oder Sie beziehen die Daten aus einem externen Datenbestand, z. B. einer Bestands- oder Personaldatenbank, oder direkt aus einer anderen Quelle, die im Unternehmen Ihres Kunden bereits verwendet wird.

Die Pega-Bezeichnungen Datenobjekt und Feld werden nur in App Studio verwendet. In Dev Studio wird die technische Umsetzung der Struktur als Datentyp und Eigenschaft bezeichnet.  Trotz der unterschiedlichen Benennung sind die Struktur und die Informationen, die in App Studio dem Datenobjekt Customer zugeordnet sind, für den Datentyp Customer in Dev Studio identisch.

In der Pega-Plattform ist eine Auswahl häufig verwendeter Datenobjekte wie Address-Postal für Postanschriften oder Address-Email für E-Mail-Adressen vorkonfiguriert. Ermitteln Sie gemeinsam mit Ihrem LSA, ob eines der vorkonfigurierten Datenobjekte von Pega für die Verwendung in Ihrer Anwendung geeignet ist.

Ist noch kein passendes Datenobjekt vorhanden, erstellen Sie ein neues Datenobjekt. Wenn Sie z. B. das Datenobjekt Airport-Codes hinzufügen möchten, aber kein vorhandenes Datenobjekt verwenden oder erweitern können, erstellen Sie in der Pega-Plattform ein neues Datenobjekt.

Neue Datenobjekte können über die Startseite des Integration Designers von App Studio konfiguriert werden. 

Es ist auch möglich, ein neues Datenobjekt direkt im Case Life Cycle Designer für einen Case-Typ zu erstellen. Wenn im Case Life Cycle Designer im Abschnitt „Data & Interfaces“ ein neues Datenobjekt angelegt wird, erstellt die Pega-Plattform im Integration Designer die Entwurfsversion Draft des Datenobjekts. Eine Entwurfsversion des Datenobjekts enthält keine Felder oder Integrationseinstellungen. Vielmehr fungiert der Entwurf eines Datenobjekts wie ein Platzhalter. Das Unternehmen kann so leichter erkennen, wie und wann Daten im Case-Life-Cycle verwendet werden, was Einfluss auf das spätere Design des Datenobjekts haben kann. Datenobjektentwürfe müssen letztlich entweder im Integration Designer von App Studio oder im Dev Studio mit Feldern und Integrationseinstellungen konfiguriert werden, um in einer Anwendung Daten zur Verfügung zu stellen.